Hobbybastler, die sich mit der Schrittmotorentechnik auseinandersetzen, um etwas Eigenes zu bauen, begehen nicht selten den Fehler, sich für die falsche Betriebsspannung zu entscheiden. So wird bei einer als Beispiel vorhandenen 12 Volt Spannung auch ein Schrittmotor mit 12 Volt gekauft. Erschein erst einmal logisch, ist es aber nicht. Dadurch wird das Potenzial, welches in den Schrittmotoren steckt, nicht voll ausgeschöpft.
Das Problem liegt im Strom
Ein Motor, der mit 12 Volt und 1 Ampere spezifiziert ist, wird nur bei sehr geringem Drehmoment seine Kraft aufbringen. Steigt jedoch die Drehzahl, so wird er immer schwächer. Dies kann sogar so weit gehen, dass der Schrittmotor „Schritte verliert“ oder überhaupt nicht mehr anläuft, sobald er auf ein Hindernis stößt.
Dieses Problem lässt sich dadurch erklären, dass ein Schrittmotor über eine Induktivität verfügt. Ein Schrittmotor wird zur Richtungsänderung ständig umgepolt und durch diese Induktivität wird folglich eine Art „Gegenstrom“ erzeugt. Daraus resultiert, dass bei höherer Drehzahl der eigentliche Strom nicht mehr erreicht wird – je schneller sich der Motor also dreht, umso weniger Strom fließt. Erfahren Sie mehr zu dem Thema unter: https://www.cnc-spezialist.de/schrittmotorsysteme/
Vermieden wird das durch mehr Spannung
Wird nun wesentlich mehr Spannung eingesetzt, als auf dem Schrittmotor angegeben, entsteht dieses Problem nicht mehr – in der Theorie! Jedoch ist es dann doch nicht so einfach, da jetzt die Gefahr besteht, dass der Motor bei geringer Drehzahl sofort durchbrennen würde. Um dieses Problem wiederum entgegenzuwirken, bedient man sich einfach einer stromgeregelten Schrittmotorsteuerung. Versorgt wird die Regelung oft mit bis zu 40 Volt. Diese Regelung trägt dazu bei, dass nur der vorgegebene Nennstrom zum Schrittmotor gelangt – in unserem Fall wären das die 1 Ampere. Heutige Schrittmotoren werden jedoch ohnehin bereits auf diese Art angesteuert, sobald etwas Leistung von Ihnen abverlangt wird. Mehr dazu…
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